Wells Gray – Tag 5

Heute sollte es nach Whistler weitergehen, vorher wollten wir uns aber noch eine Sache im Wells Gray Park anschauen.

Was wir uns noch anschauen wollten war ein Wasserfall. Juhu, noch mehr Wasserfälle. Dieser Wasserfall war jedoch nicht irgendein Wasserfall. Er wurde uns von dem Typen im Visitor Center ans Herz gelegt, da man unter den Wasserfall gehen kann. Das ist dann doch mal was Neues und schon ziemlich cool.

Weiterhin angenehm ist, dass der Wasserfall nicht direkt an der Straße liegt, aber leicht durch eine fünf Kilometer lange Wanderung erreichbar ist. Als wir am Wasserfall ankamen sahen wir dort auch eine ganze Menge Leute. Diese geführte Tour war auch deutlich besser ausgestattet als wir. Alle hatten Neoprenanzüge an und Helme auf. Beides macht irgendwie Sinn. Die sind dann auch komplett unter den Wasserfall gegangen. Da macht dann auch der Helm Sinn, da es durchaus mal zu Steinschlag kommen kann.

Da wir nicht ganz so gut ausgestattet waren begnügten wir uns damit, erstmal unter dem Wasserfall durchzulaufen. Selbst dabei wird man schon total nass. Um nicht völlig durchnässt zu werden sind wir unter dem Wasserfall hergelaufen. Dabei wurde mir dann auch klar, warum die andere Gruppe auch noch einen Erste-Hilfe-Koffer dabei hatte. Ich habe mich an einem Stein festgehalten und mir dabei gleich mal in den Finger geschnitten. Die Steine sind echt scharfkantig. Zum Glück hat es nicht allzu viel geblutet.

Nachdem wir schon relativ nass waren, wollten wir dann auch noch so nah wie möglich an den Wasserfall heran. In der Hoffnung, dass uns kein scharfkantiger Stein auf den Kopf fällt, sind wir dann auch noch nah an den Wasserfall herangegangen. Dabei sind wir total nass geworden. Danach sind wir dann relativ durchnässt zum Auto zurückgegangen um uns umzuziehen und dann nach  Whistler weiterzufahren.

Um nicht den gleichen Weg zurückzufahren, den wir in Richtung der Nationalparks genommen hatten, haben wir uns einen Weg über kleinere Straßen nach Whistler gesucht. Das sollte sich als mittelgute Idee herausstellen. Wir fuhren ca. 100 Meilen weit über eine Straße, auf der es pausenlos auf und ab ging und deren längstes Stück vielleicht 300 Meter waren. So viele Kurven in einer Straße habe ich echt noch nie gesehen. Am Anfang ist das ja noch ganz nett, aber irgendwann wird es dann doch nervig, da man nicht wirklich vorankommt. Wer jedoch eine Motorradtour plant kann mir gerne ein E-Mail schreiben dann guck ich den Namen der Straße nochmal nach. Ich glaube Motorradfahren macht da ziemlichen Spaß. Nebenbei haben wir auch gelernt, dass man nicht immer blind dem Navi vertrauen sollte. Es hat uns über eine Strecke von 20 Meilen über einen unbefestigten Feldweg durch die Berge geschickt, da man dort offiziell auch 55 mph fahren durfte und der Weg etwas kürzer war, als auf dem Highway. Wir haben aber natürlich wesentlich länger gebraucht, da nicht daran zu denken war auch nur ansatzweise 55 mph zu fahren.

Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir dann in Whistler angekommen und waren sehr von dem Ort angetan. Super sauber und gepflegt und wunderschön gelegen, allerdings auch ziemlich edel. Dies ließ uns auch daran zweifeln, dass wir dort eine bezahlbare Unterbringung finden würden. Wir sind daher zum Visitor Center gefahren um uns zu erkundigen, wo wir übernachten könnten. Dort fiel uns bereits auf, dass unglaublich viele junge Leute in der Stadt rumliefen. Am nächsten Tag sollten wir auch erfahren warum.

Die Dame im Visitor Center sagte uns, dass Whistlerund Umgebung völlig ausgebucht seien, rief dennoch netterweise bei einem Campingplatz an, aber der hatte auch keine Plätze mehr frei. Da sie selbst aus Squamish kam, riet sie uns es dort, ca. 40 Meilen südlich von Whistler, zu versuchen. Die Entfernung war okay, da der Higway zwischen Whistler und Vancouver, an dem Squamish liegt, aufgrund der olympischen Winterspiele ziemlich gut ausgebaut ist.

Wir fuhren also nach Squamish um es dort zu versuchen. Bereits im ersten Motel sagte die Rezeptionistin uns allerdings, dass alle Unterkünfte ausgebucht seien. Wir fuhren noch zu einem weiteren Hotel und bekamen dort die selbe Antwort. Da wir uns Whistler gerne anschauen wollten, wollten wir nicht nach Vancouver weiterfahren, da es von dort am nächsten Tag sehr weit nach Whistler gewesen wäre. Wir haben also versucht, einen Zeltplatz in der Nähe von Squamish zu finden.

Ein Zeltplatz war voll belegt und ein weiterer für eine Hochzeit gesperrt. Wir fanden einen Campingplatz für Wohnmobile, auf dem noch Plätze frei waren, aber dort war niemand mehr an der Rezeption und wir wussten nicht, ob wir uns einfach einen Platz nehmen und am nächsten Tag bezahlen konnten. Eine Gruppe von Leuten vor einem Wohnmobil meinte zwar, dass das wohl klar gingen, aber die waren auch schon arschvoll…

Wir sind dann weitergefahren und haben noch einen ziemlich großen Campingplatz gefunden, bei dem am Büro stand, dass man sich einfach einen Platz suchen und ein Formular in den Briefkasten werfen soll. Auf dem Campingplatz haben wir dann zum Glück noch einen Platz gefunden und dort unser Zelt aufgebaut. Zufällig kam auch der Besitzer oder Platzwart vorbeigefahren, sodass wir ihm gleich das Formular in die Hand drücken und bezahlen konnten.

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