Ein weiterer Etappensieg auf dem Weg zur großen Reise.
Wer das Glück hat, aus einem Schurkenstaat mittleren Gefahrenpotentials wie Deutschland zu kommen, kann sich das mühsame Gerenne zu einer amerikanischen Botschaft zur Beantragung eines Visums ersparen. Für Deutsche ist eine Einreisegenehmigung ganz leicht zu bekommen…
… dachte ich.
Im Rahmen des Visa Waiver Programms (VWP) können Deutsche ohne Visum bis zu einem maximalen Aufenthalt von 90 Tagen einreisen. Die USA wären aber nicht die USA, wenn nicht trotzdem die totale Paranoia herrschen würde. Daher muss man sich als deutscher, potentieller Terrorist natürlich vor Reiseantritt erst einmal ordnungsgemäß beim Department of Homeland Security (steht jetzt schon relativ weit oben in meiner persönlichen Hitliste amerikanischer Behörden) anmelden. Hierzu gibt es ESTA. Diese elektronische Einreisegenehmigung muss spätestens 72 Stunden vor Abflug von jedem beantragt werden, der im Rahmen des VWP in die USA einreisen möchte. Der Ablauf ist in etwa wie folgt:
- Treten Sie alle Rechte an Ihren Daten ab und erklären Sie sich damit einverstanden, dass ihre persönlichen Daten auf Werbetafeln am Times Square veröffentlicht werden.
- Treten Sie Ihre Menschenrechte ab.
- Geben Sie alle persönlichen Daten an.
- Versichern Sie, dass Sie weder in terroristischer Absicht in die USA einreisen, noch am zweiten Weltkrieg beteiligt waren. (Wie soll es bei so klugen Fragen jemals wieder ein Terrorist schaffen in die USA einzureisen?)
- Treten Sie zur Bestätigung erneut Ihre Menschenrechte ab.
- Zahlen Sie unverschämte 14$.
Dann wartet man ca. eine Minute vor einem Ladebildschirm in der Hoffnung, dass der Antrag genehmigt wird, da man sonst nämlich doch zur Botschaft eiern und sich ein Visum besorgen muss (da muss man dann sogar zu einem persönlichen Interview, in dem garantiert noch interessantere Fragen gestellt werden). Und dann:
Ta-da: Genehmigung erteilt. Puuuhhh…. Glück gehabt.
Naja zumindest vorläufig, denn die elektronische Einreisegenehmigung ist keinesfalls eine Garantie dafür auch wirklich einreisen zu dürfen. Die endgültige Entscheidung über die Einreise liegt bei den schlechtgelaunten US-Grenzbeamten, die einem aus so ziemlich jedem beliebigen Grund die Einreise verweigern und einen in den nächsten Flieger nach Hause setzen können. Ich werde sicherlich noch über die Grenzkontrollen berichten.
Die spinnen doch die Amis…