Washington DC – Tag 1

Da ich es geschafft hatte, innerhalb eines Tages alles in Philadelphia zu sehen, was mich dort interessierte, bin ich bereits morgens mit dem Greyhound Richtung Washington DC aufgebrochen.

Diesmal bin ich auch vorher zum Ticketschalter gegangen und wollte ein Ticket holen. Die Dame am Schalter sagt mir allerdings, dass ich mich einfach mit meinem Pass in die Reihe stellen könne und dieser dann wie ein Ticket zählen würde. Eine andere Mitarbeiterin bei der Warteschlange sagte allerdings, dass ich ein Ticket brauche, um auch sicher mit dem Bus mitfahren zu dürfen. Aufgrund dieser geballten Unfähigkeit hatte ich bereits ordentlich den Kaffee auf und habe die Dame am Ticketschalter solange genervt, bis sie mir ein Ticket ausgestellt hat. Das wäre diesmal zwar nicht unbedingt nötig gewesen, da der Bus sowieso halb leer war, aber trotzdem regt mich diese Unfähigkeit langsam echt auf, da ich immerhin 360 $ für den Pass bezahlt habe, mit dem ich 15 Tage lang mit jeden Greyhound Bus fahren kann. Das Lohnt sich im Übrigen nur, wenn man mega viel unterwegs ist oder kurzfristig längere Strecken buchen muss. Wer nur mäßig viel Fährt oder die Tickets im Voraus buchen kann, kommt mit Einzeltickets deutlich günstiger weg. Außerdem gibt es noch einige andere Busgesellschaften, allen voran Megabus, die die Strecken teilweise tatsächlich ab 1 $ anbieten. Rückblickend wäre ich wohl mit Einzeltickets auch deutlich günstiger gefahren, aber hinterher ist man ja immer schlauer. Die Fahrt von Philadelphia nach Washington DC war auf jeden Fall angenehm. An Bord gibt es Wifi und dieses mal sogar Ledersitze. Klimatisiert sind die Busse natürlich auch. Es ist sowieso alles in den USA klimatisiert.

Nach circa dreieinhalb Stunden Fahrt bin ich am frühen Nachmittag in Washington DC angekommen. Allerdings halten die Greyhound Busse nicht am zentralen Busbahnhof (die meisten anderen Gesellschaften schon), sodass ich erst zu Fuß dorthin laufen musste um den Bus zu meinem Hostel zu bekommen. Bereits als ich aus dem Bus ausstieg, merkte ich, dass es in Washington heiß ist wie in der Hölle. Es sollte in den nächsten Tagen sogar noch heißer werden. Am Busbahnhof habe ich dann den Bus genommen, der mich in die Nähe meines Hostels bringt. Dort angekommen, war es noch zu früh zum einchecken. Ich konnte aber meine Sachen im Hostel lassen und bin dann erst mal zum benachbarten Supermarkt gegangen, um mir ein paar abgepackte Sandwiches und was zu trinken zu kaufen. Immef nur Fast Food und abgepackte Sachen zu essen hängt mir echt zum Hals raus. Ich hätte gerne mal wieder eine gute Suppe oder ein vernünftiges, belegtes Brötchen. Nach dem Essen bin ich wieder zum Hostel gegangen und habe eingecheckt und auch eine kleine Führung bekommen. Das Hostel ist wirklich nett, mit einer Dachterrase, auf der man es aufgrund def Temperaturen jedoch nicht aushalten konnte, einer schönen Küche und einem Gemeinschaftsbereich. In der Küche war auch ein Mitarbeiter gerade dabei, das Abendessen vorzubereiten. Sonntags gibt es abends immer ein kostenloses BBQ im Hostel, man muss sich lediglich seine eigenen Getränke mitbringen.

Mein Zimmer hingegen konnte mit dem Rest des Hostels nicht so ganz mithalten. Es war ein Vierbettzimmer im Keller und ohne Fenster. Zudem werkelte hinter einer Tür die Klimaanlage, aber zum Schlafen reicht’s. Aufgrund der extremen Temperaturen bin ich erstmal eine Weile in meinem Zimmer geblieben und habe ein bisschen was für den Blog geschrieben und Fotos sortiert.

Später bin ich dann rausgegangen um mir einen kleinen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Für Touristen ist es in Washington sehr einfach. Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten befinden sich direkt an der National Mall. An diesem großen Park mitten in Washington befinden sich das Kapitol, das Washington Monument und das Lincoln Memorial, die alle in einer Linie liegen. Im rechten Winkel zu dieser Linie vom Washington Monument abgehend liegt auch das weiße Haus in Sichtweite. Zusätzliche gibt es noch einige andere Memorials, z.B. das Jefferson Memorial oder das World War II Memorial, welches sehr eindrucksvoll ist. Neben den Memorials gibt es auch eine ganze Reihe von Smithsonian Museen, die teilweise weltklasse sind. Besonders schön ist, dass der Eintritt in alle diese Museen frei ist. Da der Platz sehr weitläufig ist und ch rechtzeitig zum BBQ wieder im Hostel sein wollte, bin ich lediglich zum Washington Memorial gegangen und habe dort ein paar Fotos gemacht. Danach habe ich mich auf den Rückweg zum Hostel gemacht und musste mich noch eine Zeit lang unterstellen, da es ein Gewitter gab.  Bevor ich zum Hostel zurückging habe ich mir noch ne Flasche Cola gekauft.

Als ich am Hostel ankam, hatte das BBQ bereits angefangen. Es gab mega viele verschiedene, leckere Sachen. Unterschiedliches Fleisch vom BBQ-Grill (Burger, Hähnchen etc…), dazu alles, was man sonst noch so braucht um einen guten Burger zu machen. Außerdem noch andere Beilagen wie gebackene Kartoffeln, eine Art Nudelauflauf, eine Reispfanne und das alles umsonst. War wirklich mega lecker. Zum Essen habe ich mich mit an einen Tisch gesetzt und Daniel und Adley (ich hoffe der Name stimmt so) kennengelernt. Daniel ist deutscher und studiert an der FH Osnabrück (ohne Scheiß!) irgendwas mit internationalem Management. Adley ist Amerikanerin und seine Freundin. Sie lebt in Texas/New Mexico und hat dort gerade ihr Studium in ungefähr der selben Fachrichtung abgeschlossen. Außerdem hat sie ein Semester in Deutschland studiert und versteht deswegen Deutsch. Daniel geht nach Argentinien, um dort ein Semester zu studieren und Adley begleitet ihn. Die beiden haben vorher Adley’s Familie in Chicago besucht und sind dann nach Washington geflogen, da von dort der Flug nach Südamerika viel billiger war. Wir sind dann noch zu einem Shop um die Ecke gegangen und haben nen Träger Bier geholt. Bei nem Bier haben wir uns dann noch mit einem Amerikaner aus San Diego unterhalten, dessen Namen ich vergessen habe. Er reist durch ganze Land und guckt sich Baseballspiele an. Insgesamt ein super cooler und lustiger Abend.

Comments are closed.