Eigentlich müsste dieser Eintrag auf mich bezogen eher “Revelstoke – Tag 4” heißen.
Aufgrund meiner Füße hatte ich beschlossen, vorläufig nicht mehr wandern zu gehen. Tobi wollte jedoch heute noch eine Wanderung unternehmen. Ursprünglich hatte er sich einen Trail an den Bergen vorgenommen, die schon so verheißungsvolle Namen wie “Grizzly Mountain” trugen. Der Trail startete nicht von unserem Zeltplatz, sondern vom Besucherzentrum am Rogers Pass. Als wir dort ankamen, stellten wir jedoch fest, dass der Trail aufgrund erhöhter Bärenaktivität nur von Gruppen mit mindestens vier Personen gegangen werden durfte. Also musste Tobi seinen Plan fallenlassen.
Trotzdem war der Rogers Pass auch sehenswert. Auf der Strecke eröffnen sich vor einem immer wieder eindrucksvolle Panoramen. Die Berge füllen einfach mal das komplette Sichtfeld aus und erscheinen so groß und nah, dass man fast das Gefühl hat, sie berühren zu können. Außerdem stand am Pass ein Geschütz herum. Dies dient aber nicht dazu, um sich gegen Bären oder Amerikaner zu verteidingen, sondern um Sprengladungen auf die Hänge der Berge zu feuern um Lawinen kontrolliert abgehen zu lassen.
Da er den ursprünglich geplanten Hike nicht machen konnte, entschied sich Tobi für einen Hike, der am Zeltplatz begann und in Richtung Gletscher hinaufführte. Ich hatte ein bisschen Bedenken, Tobi alleine wandern zu lassen, aber wir haben dann festgestellt, dass im Park so viel los war, dass das kein Problem sein sollte. Trotzdem vereinbarten wir, dass ich, falls Tobi bis halb sechs nicht wieder am Zeltplatz ist, den Park Rangern bescheid gebe, damit diese eine Suche organisieren können.
Nachdem Tobi losgelaufen war, fuhr ich die Strecke nach Revelstoke und setzte mich dort erstmal in den Tim Hortons, wo es gratis Internet gab. Ich habe also ein bisschen im Internet gesurft, ein bisschen was für den Blog geschrieben und schon mal ein bisschen für unsere geplante Hawaii-Reise recherchiert. Dazu habe ich einen leckeren Smoothie getrunken und einen von den sau leckeren Keksen mit Schokostücken gegessen. Insgesamt habe ich mir einen sehr ruhigen Tag gemacht.
Nachdem ich eine Weile bei Tim Hortons war, bin ich dann zum Supermarkt gegangen um Eis für die Kühlbos zu kaufen. Direkt neben dem Supermarkt war ein Schuhladen, in den ich hinein gegangen bin, da ich mir Birkenstock oder sowas Ähnliches kaufen wollte. Zuerst musste ich feststellen, dass original Birkenstock in Kanada ca. 150 $ kosten. Deswegen habe ich die Verkäuferin gefragt, ob sie nicht etwas Ähnliches hätten. Nachdem sie mir zuerst ein paar Wandersandalen gezeigt hat, die auch ziemlich teuer waren, sind es am Ende ein Paar Flip Flops für 30 $ geworden, die ich anziehen wollte, damit meine Schuhe nicht die ganze Zeit an meinen Füßen scheuern.
Nach der Einkaufstour bin ich noch ein wenig in Revelstoke herumgefahren und musste feststellen, dass die Stadt noch um einiges größer war, als wir zuerst gesehen hatten. Damit wir schon einmal ein bisschen für Las Vegas üben können, wollte ich noch ein Kartenspiel kaufen. Ich ging also in einen Laden und fragte, wo man ein Kartenspiel kaufen könne und die Verkäuferin sagte mir, dass zwei Blocks weiter ein Spielwarenladen sei. Ich ging dorthin und habe ein Kartenspiel gekauft.
Nachdem ich im Spielzeugladen war, bin ich noch zum Skigebiet von Revelstoke gefahren. Erwartungsgemäß war der Lift nicht in Betrieb und in dem Hotel nichts los. Nach diesem Ausflug bin ich dann zurück zu unserem Zeltplatz im Glacier Nationalpark gefahren. Als ich dort ankam war es bereits fast halb sechs und Tobi saß schon wieder auf dem Zeltplatz und hat sich gewundert, dass ich erst so spät zurückgekommen bin.
Wir haben dann die Ravioli auf unserem Gaskocher gemacht und die haben tatsächlich gut geschmeckt. Damit sind wir, was das Essenkochen angeht mittlerweile auch fett im Plus. Nach dem Essen haben wir uns dann noch ans Lagerfeuer gesetzt.
