New York – Tag 3

Heute war eine eher entspannter Tag, gleichzeitig aber auch eines der Highlights meiner bisherigen Reise.

Bereits vor der Reise habe ich gelesen, dass es in New York die Möglichkeit gibt, kostenlos die “Late Show” mit David Letterman zu sehen. Man muss sich lediglich auf die Tickets bewerben. Ich bin also morgens gegen 9.30 zum Ed Sullivan Theater am Broadway gegangen, wo die Show aufgezeichnet wird. Es hatte sich auch bereits eine kleine Schlange gebildet und ich hab mich angestellt. Dann kam eine junge Dame heraus und hat alle ins Theater hineingebeten. Sie erklärte, dass man ein Formular ausfüllen muss und dann an der Verlosung der Tickets teilnimmt. Für den Fall eines Gewinns wird man angerufen. Ich habe mich also eingetragen und bin dann erst mal den Central Park erkunden gegangen.

Der Central Park ist wirklich unglaublich, kaum ist man ein paar Meter reingegangen, hört man wirklich fast nichts mehr von der Stadt. Stattdessen ist es überall grün, die Vögel zwitschern und es gibt jede Menge Bäume. Insgesamt macht der Park einen sehr gepflegten und sauberen Eindruck. Eine Herrschar an Helfern sorgt dafür. Im Park gibt es auch mehrere große und kleine Seen, auf denen man teilweise mit dem Ruderboot unterwegs sein kann. Manche Grünflächen sind nicht für die Besucher freigegeben. Es gibt jedoch mehrere große Flächen, die zum herumliegen einladen. Ich habe immer auf der Sheap Meadow entspannt. Hier hört man den Lärm der Stadt nicht und hat einen tollen Ausblick auf die Spitzen der Hochhäuser direkt am Park. Zudem kann man das alltägliche Leben der New Yorker beobachten. sie treffen sich zum BBQ im ParkPoker spielen mit ihren Kindern Frisbee. Hunde waren glücklicherweise auf der Sheap Meadow nicht erlaubt, sodass man keine Angst haben musste, in einen Haufen zu treten. Die Leute, die sich in Manhattan einen Hund halten sind sowieso nicht ganz dicht…

Gegen halb eins habe ich mich gefragt, ob ich wohl noch angerufen werde. Deich sowieso kurz zum Hostel zurück wollte und der Broadway auf dem Weg lag, bin ich also nochmal am Ed Sullivan Theater vorbeigegangen und habe gefragt, bis wann man angerufen wird. Die Mitarbeiterin meinte, dass bis zwei Uhr alle Anrufe beendet seien. Es gab nämlich zwei Aufzeichnungen an diesem Tag und ich hatte immernoch die Chance, eine Karte für die zweite Show zu bekommen. Weiterhin sagte sie, dass es, falls man keinen Anruf erhalten hat, die Möglichkeit gebe, sich auf eine Standby-Liste setzen zu lassen. Ich bin also zum Hostel zurückgegangen und habe auf den Anruf gewartet. Leider ist bis zwei Uhr nichts passiert. Da Shaun und Whitney von einem Typen, der am Times Square Karten verschenkt welche bekommen hatten, machte ich mit den beiden zusammen aufden Weg, um meinen Namen auf die Liste setzen zu lassen. Während sie sich also in die Schlange stellten, ließ ich meinen Namen auf die Standby-Liste setzen. ich war Nummer 23 und habe gefragt, ob es überhaupt realistisch sei, noch eine Karte zu bekommen und der Typ meinte, das sei absolut möglich. Ich sollte um fünf Uhr wieder da sein, da dann die nicht abgeholten Karten verteilt wurden. Die Zeit bis dahin habe ich mit Nichtstun im Central Park zugebracht.

Als ich um fünf Uhr wieder am Broadway ankam wurden alle auf der Standby-Liste gebeten, sich numerisch aufzustellen. Dann kam ein Typ und hat von vorne angefangen, die übrigen Tickets zu verteilen. Ich konnte mir die Wartezeit mit einem Gespräch mit einem älteren Australier gut vertreiben. Dann konnte ich jedoch beobachten, wie der Ticketstspel immer kleiner wurde und irgendwann aufgebraucht war. Auch das kanadische Pärchen vor mir hat keine Karten mehr bekommen. Da war ich erst mal n bisschen angepisst. Der dritte in der Schlange derjenigen, die keine Karte mehr bekommen – na toll! Der Mitarbeiter meinte aber, er würde nochmal gucken, ob sich noch irgendwo Tickets auftreiben lassen. Nach einer kurzen Zeit kam er dann nochmal mit vier Tickets zurück. Ich habe also das vorletzte Ticket bekommen – yeah! Hab mich dann erst mal mega gefreut.

Danach durften wir dann auch als letzte in das Theater. Das Theater besteht aus zwei Etagen. Auf der unteren Etage sitzen die Zuschauer auf Augenhöhe mit David Letterman, dann gibt es noch eine zweite Etage, von der aus man auf die Bühne hinuntersehen kann. Unsere Resttickets waren natürlich auf der oberen Etage, aber who cares. Kurz vor der Show kam dann allerdings ein Typ von der Show zu mir und meinte, dass es sein kann, dass während der Show Plätze im unteren Zuschauerrraum frei werden und ob ich mir vorstellen könnte, dann den Platz zu wechseln. Lass mich kurz überlegen – natürlich! Keine Ahnung warum der gerade mich gefragt hat, wahrscheinlich wurden einfach die schönsten fürs amerikanische Fernsehen ausgewählt…

Falls jemand nichts mit der Late Show anfangen kann hier noch eine ganz kurze Erklärung. David Letterman macht diese Sendung seit 30 Jahren in Amerika und ist einer der Überväter des Late Night Talk. Harald Schmidt hat das komplette Konzept nach Deutschland importiert war aber selbst zu seinen besten Zeiten nicht so gut wie Letterman. Neben comedy gibt es auch immer einen längeren Talk mit einem Stargast. Bei der Aufzeichnung, bei der ich war, war es Anne Hathaway, die im neuen Batman-Film Catwoman spielt und auch schon für einen Oscar nominiert war – Sau cool! Leider war es natürlich strikt verboten, während der Aufzeichnung Fotos zu machen.

Insgesamt war es echt interessant, zu sehen, wie eine Late Night Show gemacht wird. Letterman ist echt super witzig und ich hab mich die Hälfte der Zeit halb totgelacht. Ich glaube, dass solche Shows live aber auch noch cooler rüberkommen als im Fernsehen. Der Talk mit Anne Hathaway war auch witzig und es war einfach mal cool, einen Hollywoodstar aus der Nähe zu sehen. Kurz nach der Hälfte der Show wurde ich dann während einer Werbepause tatsächlich gebeten, mich in den unteren Zuschauerraum zu setzen, da war Anne Hathaway allerdings leider gerade weg. Trotzdem war es  noch ein bisschen cooler den Rest der Show von dort aus zu gucken. Vielleicht war ich auch bei einem Kameraschwenk übers Publikum kurz im amerikanischen Fernsehen zu sehen. Es sei den Amerikanern gegönnt…

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