New York – Tag 4

New York hat natürlich auch kulturell einiges zu bieten. Heute war also ein Museumsbesuch an der Reihe.

Irgendwie komme ich mit dem bloggen überhaupt nicht mehr nach. Tagsüber passiert immer ne ganze Menge und abends hänge ich entweder mit Leuten aus dem Hostel rum oder falle todmüde ins Bett. Jetzt schreibe ich zum Beispiel immer noch an den Einträgen über New York, obwohl ich gerade im Flugzeug von Washington DC nach Boston sitze. Ich werde mich in den nächsten Tagen aber bemühen, ein paar Artikel zu schreiben. Jetzt aber zurück zu den Museen.

Da ich mich nicht so sehr für Kunst interessiere, war das Metropolitan Museum von Anfang an raus. New York hat aber ein sehr bekanntes Naturkundemuseum -das Museum of Natural History. Da gibt es so ziemlich alles, was einen (nicht) interessieren könnte. Zudem ist der Eintritt mit 14,50 $ für Studenten echt noch vertretbar. Ich bin also mit der Subway zum Museum gefahren und habe mir eine Karte gekauft. In der ersten Halle gab es eine Menge afrikanische Tiere zu sehen und viel über die afrikanische Kultur zu lernen. Da Afrika aber – aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen – der einzige Kontinent auf diesem Planeten ist, der mich nicht so sehr interessiert, bin ich schnell weitergegangen. Ich hatte schon die Befürchtung damit einen Großteil des Museums einfach ausgelassen zu haben, aber dann hab ich eine Karte des Museums gesehen. Auf vier Stockwerken gibt es von Dinosauriern über die Geschichte der indigenen Völker Südamerikas, Geologie, den Weltraum und wer weiß was noch alles so ziemlich für jeden Geschmack etwas. Als Physiker bin ich natürlich zuerst ins Space Center gegangen. In der riesigen Halle thronte in der Mitte über allem eine Kugel mit einem Durchmesser von 23,5 Metern. Im Innern der Kugel wurde ein kurzer Film über die Entstehungsgeschichte des Universums gezeigt, der wirklich gut war. Am Ausgang konnte man die Entstehungsgeschichte des Universums abschreiten. An vielen Stationen wurden die Zustände des Universums vom Urknall bis heute anschaulich. Auf einem weiteren Rundgang wurden die verschiedenen Größenordnungen vom Allerkleinsten bis zum Allergrößten vanschaulicht. Dabei wurde immer die Riesenkugel in der Mitte als Maßstab genommen. So gab es zum Beispiel kleine Planetenmodelle mit einem Durchmesser von ca. 20 cm, die die Größe der Planeten darstellen, wenn die Riesenkugel die Sonne ist. Generell gab es überall sehr interessante Exponate und viele Filme zur Erklärung.

Nachdem ich mich eine ganze Weile im Space Center aufgehalten hatte, habe ich mir die Tiewelt Nordamerikas angeschaut. Ich hab mich ganz schön gewundert, wie groß so ein Braunbär bzw. Grizzlybär ist, wenn er sich aufrichtet und dann beschlossen, dass ich denen doch lieber nicht hautnah begegnen möchte. Auch Pumas sind viel größer als ich dachte, aber sehr scheu.

Nach den Tieren bin ich ein wenig durchs Museum gestreift und habe mich teilweise total verlaufen, weil es einfach riesig und total verwinkelt ist. Zum Glück gab es hinter fast jeder Ecke interessante Exponate. Eine Ausstellungshalle war den Meereslebewesen gewidmet. Das erste, was man in dieser Halle sieht, ist ein lebensgroßes Modell eines Blauwals, das an der Decke hängt. Unfassbar wie groß so ein Wal ist… Auch viele andere Viecher aus dem Meer waren ausgestellt. Insgesamt auch beeindruckend.

Danach habe ich mich in die Geologie verirrt. Hier ging es um Meteoriten und irdische Gesteine, Minerale und Sonstiges. Es waren zwar einige funkelnde Steinchen dabei, aber insgesamt ist das wohl eher nicht so mein Fachbereich.

Zuletzt habe ich mir dann noch den Bereich mit den Dinosaurierskeletten angeguckt. Hier waren alle Arten vertreten, die man so kennt und natürlich noch viele weitere. Auch hier hat mich wieder die Größe einiger Dinosaurier beeindruckt.

Nach fast fünf Stunden habe ich das Museum verlassen ohne wahrscheinlich auch nur die Hälfte der Exponate gesehen zu haben. Wer sich für alle Bereiche interessiert kann locker zwei Tage einplanen, aber nach fünf Stunden hatte ich einfach keinen Bock mehr. Ich habe danach noch ein wenig zur Entspannung auf meiner Lieblingswiese im Central Park gelegen und mich entspannt.

Auf dem Weg aus dem Park habe ich dann noch eine interessante Szene beobachtet. Ein Typ war gerade dabei in großen Buchstaben einen Heiratsantrag auf ein Bettlaken zu pinseln. Ich habe ihn dann gefragt, ob ich ein Foto machen darf und was er vorhat (ok, ganz so doof war die Frage nicht). Er hat erzählt, dass er mit seiner Freundin Fallschirmspringen geht und ein Freund das Ding dann auf dem Boden ausbreitet. Ich bin mir sicher, dass das funktioniert, weil wirklich ALLE Frauen, die vorbeigegangen sind gesagt haben “oooooohhhh, this is sooooooo cute!”

Auf den Rückweg zum Hostel bin ich dann die 5th Avenue entlanggegangen. Ich hatte das Gefühl, bereits ein Vermögen auszugeben nur weil ich da langgehe. Gucci, Prada, Armani… Genau meine Liga. Dazu aber auch viele ältere, superschöne Hochhäuser z.B. einige der besten Hotels der Stadt.

Da es bereits dunkel geworden war und mein Hostel direkt am Times Square liegt, habe ich mich noch ein weit dort aufgehalten. Es ist das zwar tagsüber schon voll aber abends ist da echt die Hölle los. Einfach nur mega viele Leute auf einem Haufen. Der Anblick ist aber auch echt cool. Durch die ganzen Leuchtreklamen ist es taghell.

Insgesamt ein anstrengender aber auch interessanter Tag.

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